Posted by Thomas Fehr

Nahrungsmittel

03 April 2015

Es gibt nur wenige Länder, in denen die Bevölkerung gemessen an ihrem Einkommen weniger fürs Essen ausgibt als in der Schweiz!

Die Nahrungsmittel werden viel zu günstig verkauft. Noch in den sechziger-Jahren kosteten die Nahrungsmittel einen Drittel eines Arbeiterlohns. Heute sind es noch rund 8%. Die Direktzahlungen auf meinem Hof machen zwei Drittel meines Umsatzes aus. Einen Drittel erwirtschafte ich mit Fleischverkauf und Nebenverdienst. Mit den Direktzahlungen vermag ich gerade meine Betriebskosten zu decken. Mit dem Verkauf von Lammfleisch und Architektenjobs bestreite ich meinen Lebensunterhalt.

Wären die Nahrungsmittel dreimal teurer hätten Sie den angemessenen Wert und die Direktzahlungen würden hinfällig.

Wir verbraten einen Drittel der Gesamtenergie für Lebensmittel. Und wir werfen einen Drittel der Nahrungsmittel weg – hoffentlich wenigstens auf den Kompost. (Vernichtung von organischer Substanz). Mit den aktuellen Preisen und Löhnen in der Nahrungsmittelproduktion, geht natürlich aus die entsprechende Wertschätzung einher. Sowohl für die Lebensmittel, als auch für den Berufstand, welche diese produziert. Ich selber verdiene beispielsweise 5–6 Franken pro Stunde (inkl. Nebenerwerb, Nachtschichten, Ueberstunden, Sonntags- und Gefahrenzulagen.) und dies für ziemlich anspruchsvolle Arbeit.

Versuchen Sie mal Kartoffeln im Garten anzubauen und führen sie ein Arbeitstagebuch. Nach der Ernte vergleichen sie, was die einheitlich schöne Ernte beim Grossverteiler kostet. Berechnen sie anschliessend den Stundenlohn, bzw. den Preis für die Kartoffeln …!